Deutschland zu verlassen ist irgendwie doch noch mal ein besonderer Schritt und wir haben lange hin und her überlegt, wie viel Zeit wir Dänemark widmen sollen. Wir haben schon so oft gehört, dass es ein tolles Land zum Radfahren sein soll und es viele Übernachtungsmöglichkeiten in sogenannten „Sheltern“ in der Natur gibt. Das hat bei uns große Lust geweckt, mehr von den vielen Inseln zu sehen, von denen andere Radler so schwärmen. Nachdem wir schon einen relativ großen Schlenker durch Deutschland gemacht haben, und den Großteil unserer Reise eigentlich in Norwegen verbringen wollen, entscheiden wir uns dazu, Dänemark nur einen Kurzbesuch abzustatten. Wir folgen weiter dem Berlin-Kopenhagen-Radweg, von Gedser im Süden bis Kopenhagen, aber wir werden sicher ein anderes Mal wieder kommen.

Dänemark empfängt uns stürmisch, als wir in Gedser von der Fähre fahren. Für Begeisterung sorgt des erste Nordkapp-Schild, das wir entdecken. Da es schon spät ist, fahren wir zum nächsten Shelter, direkt am Ortsrand und schlagen unser Zelt auf. Das erste Mal spannen wir es sogar mit ein paar Schnüren ab, weil es so sehr windet.

Dänemark bleibt windig, zeigt sich aber sehr vielseitig. Die Dünen und die weiten, weißen Strände sind fast so schön wie in der Bretagne… 😉 Und für Tamina gibt es im Bøtøskoven sogar wilde Pferde! Eine große Enttäuschung hat uns leider die Fähre Ida beschert: Wir wollten gerne über die Insel Møn fahren und dort die beeindruckenden Kreidefelsen sehen. Dort hin kommen Radler am einfachsten mit besagter Fähre. Wir kämpfen uns also ein paar Kilometer gegen den Wind zur Fähre, mit der Aussicht, nach der Überfahrt mit ordentlich Rückenwind Richtung Steilküste zu „fliegen“. Fähre Ida hat allerdings einen Motorschaden, wie wir bei unserer Ankunft in Stubbekøbing erfahren, in einer Stunde würde sie vielleicht wieder fahren. Ein anderer Radfahrer erzählt uns aber, dass es in etwa das gleiche auch schon gestern Mittag hieß. Es hilft also alles nichts, wir müssen über 20 km gegen den Wind zur nächsten Brücke fahren. Damit ist Møn für uns dieses Mal raus, denn die Fähre von Kopenhagen nach Oslo ist schon gebucht und unser Zeitplan dadurch nicht mehr so flexibel.

Wir machen einen Abstecher zu den Stevens Klint und dem dazugehörigen Leuchtturm, Yann findet hervorragendes Eis aus regionaler Milch und wir fahren ein paar schöne Pfade direkt am Wasser – kostet zwar etwas mehr Zeit, aber ist so viel schöner als die Straße im Hinterland. Eine weitere Nacht verbringen wir bei einem Shelter im Wald, gemeinsam mit zwei anderen Deutschen, die wir dort zufällig treffen. Wir stellen fest: Frühstück am Lagerfeuer ist auch nicht schlecht, nur eigentlich zu gemütlich um weiterzufahren.

In Kopenhagen stellen wir uns unsere eigene kleine Stadtrundfahrt zusammen bevor es auf die Fähre nach Oslo geht – aber eigentlich haben wir natürlich viel zu wenig Zeit uns die Stadt richtig anzuschauen. Sie gefällt uns trotzdem sehr gut und dass wir mal wieder nach Dänemark wollen, haben wir ja sowieso schon festgestellt.

3 Antworten zu „Dänemark – ein Kurzbesuch“

  1. Avatar von Silke

    Liebe Tamina, lieber Yann,
    ich denke oft an Euch, ganz besonders an Dich, liebe Tamina, in diesen Tagen. Die Fotos sind wunderbar! Wünsche Euch Rückenwind und Leichtigkeit für all das Schöne, was ihr zwei in der Welt entdecken könnt.
    Einen lieben Gruß,
    Silke

    1. Avatar von Tamina

      Vielen Dank liebe Silke!!

  2. Avatar von Vot

    Sehr schön, dass Ihr trotz allem weiter berichtet und so interessante Fotos dazu legt. Wie es wohl weiter geht?

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