Bei Sonne und fast schon zu warmen Temperaturen (wir wollen uns über keinen einzigen Sonnentag hier oben beschweren!) radeln wir nach Tromsø. In der Nähe des Flughafens, an dem wir vorbei fahren, gibt es ein großes Fahrradgeschäft, in dem wir einen neuen Schaltzug und Bremsbeläge als Ersatz bekommen. Hier oben kommen wir nur sehr selten an Fahrradgeschäften vorbei, deswegen nutzen wir die Gelegenheit unser Ersatzteillager aufzufüllen. Außerdem wollen wir versuchen eine Lösung für Yanns Handy zu finden, das seit einer Woche nicht mehr lädt. Wir hatten die Hoffnung, dass es mit einem Induktions-Ladekabel vielleicht geht. Aber wie das dann so ist, wenn man vor dem Experten steht, funktioniert das Handy einwandfrei und lädt auch mit unseren Kabeln. Wir verstehen die Welt nicht mehr, wir haben es in der letzten Woche immer wieder mit verschiedenen Kabeln probiert und es wollte nie laden. Wir trauen dem Frieden erst mal und kaufen kein neues Kabel, wird schon weiter funktionieren… Die Medienauszeit der letzten Tage ist für Yann damit (erstmal) beendet. Eigentlich schade. Nur die Möglichkeit, schnell mal ein Foto machen zu können, hat gefehlt.

Wir haben das unendlich große Glück, von Elisabeth und Fredd eingeladen worden zu sein, bei ihnen in Tromsø zu wohnen. Ihnen gehört die Hütte, in der Tamina mit ihrem Vater und ihrer Schwester im März auf Senja eine Woche gewohnt hat. Eigentlich ganz normal über Airbnb gebucht, aber schon im März war der Kontakt so nett, dass sie extra für ein gemeinsames Abendessen nach Senja kamen. Als sie gehört haben, dass wir mit dem Fahrrad ans Nordkapp fahren, haben sie uns sofort eingeladen. Und eine Einladung von Norwegern schlagen wir nur ungern aus! Ein Wochenende in Tromsø tut vielleicht auch Taminas Knie ganz gut.

Wir werden sehr herzlich von Elisabeth, Fredd und ihrem Sohn Ådne empfangen! Zum Abendessen gibt es eine leckere Fischsuppe bei grandioser Sicht über Meer und Berge, auf denen sogar noch ein bisschen Schnee liegt. Elisabeth hat auch einen typisch Norwegischen Nachtisch vorbereitet: Krumkake (eine Art Waffel) mit Multekrem (Sahne mit Moltebeeren). Das gibt es typischerweise an Weihnachten und schmeckt nicht nur gut, sondern sieht auch sehr schön aus mit dem Muster auf dem Gebäck. Wir sitzen noch bis spät nach Mitternacht in der Sonne auf der Terrasse, reden und genießen die Aussicht. Ach ja, Sauna und Jaccuzi waren schon vorgewärmt und durften wir auch noch genießen, ein Traum!

Wir schlafen aus und beginnen den sonnigen Samstag mit Kaffee und Frühstück auf der Terrasse. Elisabeth ist so lieb und zeigt uns das Zentrum. Es ist halt doch etwas ganz anderes, mit einem „Local“ unterwegs zu sein, als alleine. In Tromsø herrscht ein buntes Treiben, viele Leute sitzen draußen in den Cafés und Restaurants. Tatsächlich war Trondheim die letzte Stadt, in der vergleichsweise viel Leben war. Nicht umsonst wird Tromsø das Paris des Nordens genannt!
Wieder zurück im Haus dürfen wir uns mit Elisabeths hervorragenden Waffeln stärken. Natürlich typisch norwegisch mit Brunost, Rømme und Syltetøy.
Am Abend statten wir dem arktisch-alpinen Botanischen Garten im Norden der Stadt noch einen Besuch ab, leider fehlt es uns dort ein bisschen an zusätzlichen Informationen.

Wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet, nehmen wir auch ein bisschen Kultur mit und besuchen das Museum der Universität Tromsø, in der unter anderem eine Ausstellung zu den Sami gezeigt wird und das Polarmuseum. Außerdem müssen wir natürlich ausnutzen, dass es mal wieder eine gute Bäckerei gibt und holen uns zwischendurch eine Kanelsnurr und ein Rosinbolle, im Kaffebønna, wo Ådne, der Sohn von Elisabeth und Fredd in der Backstube arbeitet.

Irgendwann muss auch dieses wundervolle Wochenende zu Ende gehen und während Elisabeth und Fredd am Montag nach Senja aufbrechen, um dort ihren Sommerurlaub zu verbringen, wollen wir am Montag wieder auf die Räder steigen und uns auf die letzte große Etappe Richtung Nordkapp machen. Von Tromsø bis dort hin sind es noch etwa 540 km.

Der Abschied fällt uns schwer, wir wurden so toll bekocht und umsorgt. Aber gestärkt mit Pfannkuchen zum Frühstück rollen wir letztendlich aus Tromsø raus, natürlich nicht ohne der Bäckerei noch mal einen Besuch abzustatten und uns für die nächsten Tage einzudecken.

4 Antworten zu „Tromsø – Paris des Nordens“

  1. Avatar von Maryvonne Späth

    Maryvonne Späth.es war so wunderschön mit Euch zu sprechen.bonnne continuation chere Tamlna..bisous

  2. Avatar von Patrick Späth

    Wir hoffen, dass es dem Knie von Tamina wieder besser geht. Jona & Jskob

    1. Avatar von Yann

      Danke, das ist lieb! Radeln geht zum Glück ganz gut 🙂

  3. Avatar von Elisabeth

    Liebe Tamina und Yann,
    nun seid ihr schon in Tromso und bald habt ihr es geschafft. Hier am Bodensee wartet auch eine
    Elisabeth auf euch… Viele liebe Grüße,
    eure Oma Elisabeth

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